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Unser Traum: Der erste 4.000er

Auch auf uns üben die 4.000er der Alpen eine große Faszination aus. Lange wollten wir zu dritt unseren ersten 4000er besteigen, doch wie das Leben so spielt, kommt oft die Arbeit dazwischen. So beschlossen aber Sharon und Magda das Abenteuer zu zweit durchzuziehen.

Da auch unser möglicher Zeitraum relativ beschränkt war, gestaltete sich die Suche nach einem Bergführer schwierig. Durch einen lustigen Zufall lernte Sharon Lukas Furtenbach, Bergführer und Expeditionsveranstalter, kennen. Sein Unternehmen Furtenbach Adventure überzeugte uns mit dem folgenden Angebot:

Tag 1: Treffpunkt in Alagna Valsesia, Auffahrt mit der Bahn, Wanderung zur Mantova Hütte
Tag 2: erste 4.000er (Vincentpyramide und Balmenhorn) Aufbau eines Hochlagers auf dem Lysjoch
Tag 3: Weitere Gipfel: Corno Nero (4.321m), Ludwigshöhe (4.341m), Parrotspitze (4.432m), Signalkuppe (4.550m)
Tag 4: Aufstieg auf die Zumsteinspitze (4.563m) und Übernachtung in der höchsten Schutzhütte der Alpen – die berühmte Capanna Margherita (4.550m)

Ausschlaggebend für uns waren vor allem die zwei Nächte im Hochlager – eine Sache die wir schon lange machen wollten. Und so ging es für uns nach Alagna Valsesia ins Monte Rosa Gebiet. Wo wir uns unseren Traum vom ersten 4.000er erfüllten. Hier einige Eindrücke von unserem Abenteuer:

Unsere Erfahrungen und größten Ängste:

Die Höhe:

Noch nie waren wir so weit oben. Wie wird der Körper reagieren? Wie schlimm werden die Kopfschmerzen sein? Was wird die Höhe mit unserer Kondition machen? Solche Fragen haben wir uns vorab gestellt. Jeder reagiert nämlich anders auf die Höhe. Uns ging es überraschend gut. Kaum Kopfschmerzen, keine Übelkeit und auch konditionell war nicht viel zu spüren. Aber wie gesagt, jeder Körper reagiert anders!

Unser Tipp: Viel trinken, langsam gehen, Pausen einlegen.

Das Hochlager:

Schon immer wollten wir in den Bergen übernachten. Zu sehen wie die Sonne auf und untergeht, den Kaffee trinken mit einem wunderschönen Ausblick – ein Traum für jeden. Es war ein wirklich tolles Erlebnis, das wir nicht missen wollen. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Die Nächte auf 4.200hm sind kalt, bitter kalt. Die Schuhe trocknen über Nacht nicht und sind in der Früh teils gefroren. Eine Toilette gibt es nicht, das Schneeschmelzen dauert länger wie man vielleicht erwartet und das Expeditionsessen schmeckt, sagen wir mal, lustig. Aber all diese Strapazen waren es auf jeden Fall wert, wenn man in der Früh mit einem beeindruckenden Ausblick aufwachen kann.

Unser Tipp um sich einigermaßen warm zu halten: Die Flaschen mit dem frisch geschmolzenen Schnee mit in den Schlafsack nehmen, wirkt wie eine Bettflasche. Kleidung die man am nächsten Tag benötigt einfach auch in den Schlafsack und bei den Füßen deponieren.

Das Gewicht des Rucksackes:

Auch etwas Neues für uns. Noch nie hatten wir nämlich so einen schweren Rucksack. Kleidung für 4 Tage, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher, Pickel, Seil, Steigeisen, Nahrung, Flüssigkeit, Medikamente, Stirnlampen, Kamera etc. ja, das wiegt ganz schön, wir schätzen unsere Rucksäcke hatten ca. 16 Kilo.

Ein Bergsteiger-Tipp: „Nimm nur das Wichtigste mit und lass davon die Hälfte zu Hause.“

Es war für uns eine wahnsinnige und einmalige Erfahrung. Uns wurde gesagt, der erste 4.000er macht Lust auf mehr…Ja, das stimmt bei uns eindeutig 😉

Ein riesiges Danke an unseren (äußerst erfahrenen) Bergführer Paul Koller. Danke, dass du uns das zugetraut hast und danke, dass wir diese Erfahrung mit dir teilen durften.

 

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