Bergtour

Ein Alpiner Klassiker – Die Watzmann-Überschreitung

Über Touren (egal ob Berg- oder Skitouren) die mit einer Stirnlampe beginnen, weiß ich folgendes: Es ist früh (nein, das hat nichts mehr mit „Early Bird“ zu tun, weil teilweise schlafen die Vögel da selbst noch), die Tour wird lang, aber dafür verspricht sie ein tolles Abenteuer und (wenn man Glück hat) einen wundervollen Sonnenaufgang.

So war das bei meiner Watzmann-Überschreitung. Es geht mit unseren Stirnlampen los und die Motivation – zu diesem Zeitpunkt – eher bescheiden. Ich schaue auf die Uhr, wir sind zirka 30 Minuten unterwegs, ich denke „ja fehlen eh lei mehr 8 ½ Stunden bis ma wieder unten sein“, aber dann wird es langsam hell. Der Himmel färbt sich rosa und vor lauter „na schau da, wie schian, na die Bäume, na wow, so schian und so weiter“ vergeht die Zeit und schon sind wir beim Watzmannhaus.

Wie schon einmal erwähnt, das ist meine absolute Lieblings-Wandersaison. Die Lifte und Schutzhäuser sind geschlossen und das bedeutet: weniger Wanderer am Berg, dafür längere Wanderzeiten. Und so ist das auch heute, es sind kaum Leute unterwegs und das macht mich umso glücklicher (wird man im Alter wirklich asozial? 🙂 )

Nach zirka 1 ½ Stunden vom Watzmannhaus erreichen wir das Hocheck (2.651m), den ersten Gipfel der Überschreitung. Über den Wegverlauf will ich gar nicht lange eingehen, steht ja eh alles auf hundert Internetseiten und wenn man sich immer noch nicht sicher ist, dann reichen die Wegmarkierungen, die jeden halben Meter zu finden sind.

Zurück zum Hocheck, es wird mal getrunken und dann geht die atemberaubende Gratwanderung schon weiter. Zuerst über die Mittelspitze (2.713m) und dann zur Südspitze (2.712m)

Endlich ist der bayerische Klassiker auf meiner Liste auch abgehakt. Der Aufstieg lohnt sich, denn sogar mir – als verwöhnte Bergsteigerin, die viel Zeit in den Dolomiten verbringt – fehlen die Worte.

Nun erwartet uns ein mühsamer Abstieg und die Gedanken schweifen zur bevorstehenden Wintersaison – bald kann ich mir diese anstrengenden Abstiege sparen, denn dann ist man nach 20 Minuten (oder bei Neuschnee noch länger *zuhuih*) purem Glücksgefühl wieder im Tal.

Länge: 23 km
Höhenmeter: 2.400
Gehzeit: 9 Stunden

Ja, die Tour ist lang, aber mein Tipp: „Denke in Etappen!“

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert